Pressemitteilung der Initiative „Neue Mülheimer Brücke“

Die neugegründete Initiative ‘„Neue Mülheimer Brücke“’ fordert Beibehaltung der einspurigen MIV-Verkehrsführung auf der Mülheimer Brücke nach deren Sanierung.

Mitglieder der Initiative sind zurzeit Menschen aus verschiedenen Verbänden wie VCD, ADFC, GRÜNE und Stadtteilinitiativen wie z.B. Buchforst mobil, Nachbarschaft Mülheim Nord, Frische Luft Mülheim und Radschnellverbindung GL-K sowie Einzelpersonen.

Anlässlich der Veröffentlichungen in der Presse zu den Themen MIV-Grundnetz (MIV=motorisierter Individualverkehr) und Verkehrsführung Mülheimer Brücke nach der Sanierung nehmen wir Stellung.

Die Initiative „Neue Mülheimer Brücke“ begrüßt ausdrücklich die Absicht des Verkehrsdezernats, den Verkehr über die Brücke in Zukunft nur noch einspurig zu führen und den Straßenraum anders aufzuteilen. Eine (ggf. überbreite) MIV-Spur neben einer ausreichend breiten Radspur ist für den MIV ausreichend. Wenn man insbesondere die seit Jahren stark wachsende Zahl der Radfahrenden auf der Brücke betrachtet, dann muss diesen Verkehrsteilnehmern mehr Platz eingeräumt werden. Die Zahl der Radpendler auf der Brücke wird sich durch den Anschluss des linksrheinischen Radschnellwegs Richtung Nippes/Riehl/Ehrenfeld und der rechtsrheinischen Radpendlerrouten am Wiener Platz in Zukunft noch erhöhen.
Ein LKW-Fahrverbot für LKW über 7,5t ist nach Teilfreigabe bzw. Fertigstellung der Leverkusener Autobahnbrücke ebenso notwendig wie die Beibehaltung des Linksabbiegerverbots aus Richtung Süden auf die Brücke am Wiener Platz. Vor der Sperrung der Brücke für LKW war die Verkehrssituation und die Umweltbelastung mit Feinstaub in Mülheim katastrophal, da viele LKW die Brücke als Abkürzung nutzten. Zurzeit werden die Grenzwerte „offiziell“ eingehalten, allerdings steht die Messstation am Clevischen Ring durch die veränderte Verkehrsführung nicht mehr an der Fahrbahn, wodurch die Werte „positiv“ verfälscht werden.
Die DUH (Deutsche Umwelthilfe) hat in einem Gerichtsverfahren erstritten, dass die Stadt Maßnahmen ergreifen muss, um die Umweltbelastung auf dem Clevischen Ring zu verringern. Dazu ist die Stadt auch in Zukunft verpflichtet und das geht nur ohne große LKW auf dem Clevischen Ring. Zusätzlich werden ab 2030 die Grenzwerte bei Stickstoffdioxiden und Feinstaub durch Beschluss der EU halbiert.
Des Weiteren wird im Bereich des Wiener Platzes auch eine Neuaufteilung des Straßenraums notwendig sein, die die Verkehrsplanung aus den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts an die heutigen und zukünftigen Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer anpasst.
Insofern weisen wir die Stellungnahme des ADAC zurück, der anscheinend immer noch nur die Interessen derjenigen vertritt, die sich ausschließlich mit dem Auto in der Stadt bewegen. Die Initiative „Neue Mülheimer Brücke“ wird in der zweiten Januarhälfte Vorschläge zur Radverkehrsführung auf und an den Anschlüssen der Brücke vorlegen.

Günter Hermkes (Sprecher) Marc Schneiders, Engelbert Becker (Stellvertreter)

sprecher@neuemuelheimerbruecke.koeln